Die Architektur Barcelonas – Barcelona entdecken

Die Architektur Barcelonas ist ein Traum. Wenn man Barcelona einmal von einem optischen Standpunkt aus beurteilt und die Stadt mit einem Gesicht vergleicht, wäre das Gesicht exotisch und ungewöhnlich. Barcelonas Gesicht wäre sowohl jugendlich und modern als auch alt. Diesen Eindruck verschaffen uns die zahlreichen Architekturstile, die in Barcelona zu finden sind. Die herausragendsten davon möchte ich hier in einer chronologischen Reihenfolge vorstellen.

Romanische Architektur

Dieser Stil gewann um das Jahr 950 herum an Popularität und ist für die Architektur Barcelonas unabdingbar. Zu dieser Zeit stand das Heilige Römische Reich deutscher Nationen in voller Blüte und der neue Baustil breitete sich schnell in ganz Europa aus. Der Begriff „Romanik“ leitet sich von dem Wort „romanesque“ ab. Man wollte damit auf die Verwandtschaft zwischen Romanik und römischer Architektur hinweisen. Die Epoche dauerte etwa 300 Jahre an.

Der Kirchenbau war ein wesentlicher Faktor in dieser Stilepoche. Er orientierte sich sehr an dem römischen Profanbau, der Basilika. Besondere Merkmale der Basilika sind ein mittleres Hauptschiff, zwei niedrigere Seitengänge (auch Seitenschiff genannt) und ein Querschiff., welches in der Romanik noch hinzugefügt wurde um den Grundriss eine Kreuzform zu verleihen. Die Größe und die Mächtigkeit der Kirchen sollte die Allmacht Gottes symbolisieren, doch auch die Wehrhaftigkeit war ein wichtiger Grund für diesen Baustil.

Katalonien verfügt heute noch über 2000 Gebäude in diesem Baustil unter anderem zahlreiche Kirchen in den Pyrenäen wie die frühere Benediktinerabtei Sant Pere de Galligants. Barcelona selbst beherbergt die größte Sammlung an romanischen Kunstwerken weltweit. Viele Fresken und Möbel sind im Museu Nacional d’Art de Catalunya ausgestellt. Auch die Capella de Santa Llúcia in der Catedral de la Santa Cruz y Santa Eulalia de Barcelona wurde im romanischen Stil errichtet.

Gotische Architektur Barcelonas

Der Übergang von der romanischen Architektur Barcelonas zur nachfolgenden Epoche, der Gotik, war fließend und erfolgte teilweise im Laufe von Jahrhunderten. Die Gotik entwickelte sich in Frankreich des 11. Jahrhunderts. Von dort schwappte der Trend über in den Nordosten Spaniens und breitete sich Richtung Westen entlang des Jakobsweges aus.

Typisch für gotische Bauten sind Elemente wie Fensterrosetten und zahlreiche Zierelemente. Die Räumlichkeiten wurden heller und offener, da ein aufwändiges Strebewerk und die Skelettbauweise entwickelt wurde. Aus den Rundbögen, welche man in der Romanik bevorzugt hatte, wurden Spitzbögen.

Der gotische Baustil galt als charakteristisch für die Zeit des Mittelalters und wurde in der Renaissance buchstäblich ausgemerzt. Doch bietet Katalonien noch eine Vielzahl an gotischen Gebäuden, die den Wandel der Zeit überstanden haben. Besonders anschaulich ist natürlich das Barri Gótic in Barcelona mit der bereits erwähnten gotischen Kathedrale la Santa Cruz y Santa Eulalia. Komplett fertig gestellt wurde diese allerdings erst Ende des 19. Jahrhunderts. Das Innenschiff mit den 28 Seitenkapellen und dem Kreuzgang, sind beispielhaft für den gotischen Baustil.

Modernismus

Nicht ohne Grund ist Barcelona als Hauptstadt des Modernismus bekannt, denn hier sind die meisten Gebäude in diesem Stil europaweit vorzufinden. Der Modernismus ging aus dem Jugendstil hervor und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Barcelona populär. Dies ist besonders dem katalanischen Künstler Antoni Gaudí i Cornet zu verdanken. Durch ihm und einige reiche Auftraggeber in Eixample, wie Eusebi Güell entstanden zahlreiche Gebäude in diesem Baustil.

Gaudís Stil weist besondere Merkmale auf und ist für Barcelonas Gesicht unumgänglich: Zum einen bevorzugte er die Verwendung von reinen und unbearbeiteten Materialien. So zum Beispiel Holz, unbehauenen Stein, Ziegel sowie Schmiedeeisen und Bleiglas. Die Motive, die von Flora und Fauna inspiriert wurden, sind oft mit Mosaikfließen überzogen und veredelt. Allerdings flossen bei seiner Arbeit auch Elemente aus anderen Stilen mit ein. Die Spitzbögen, die er gerne verwendete, zeigen sein Interesse an gotischer Architektur. Das Casa Batlló, das Casa Milá und auch die Sagrada Familia zählen zu Gaudís Konstruktionen, die diese Merkmale aufweisen. Eine traditionellere Form des Modernismus ist im Hospital Sant Pau zu finden.

Wer sich für die Werke Gaudís interessiert findet auf dieser Website noch Informationen.

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